Neuauflage von Schwarz-Rot Bleibt Lauterbach jetzt Gesundheitsminister?

Die Bundestagswahl ist entschieden. Es kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Neuauflage von Schwarz-Rot. Bleibt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach also Gesundheitsminister?

Lauterbach gewann sein Direktmandat in seinem Wahlkreis und zieht in den Bundestag ein.

Die Union hat die Bundestagswahl nach Auszählung aller Wahlkreise mit einem Stimmenanteil von 28,6 Prozent gewonnen – mit großem Abstand vor der zweitplatzierten AfD (20,8 Prozent) und der SPD, die nur noch auf 16,4 Prozent kommt und deutliche Verluste einfuhr.

Nach dem Scheitern der FDP an der Fünf-Prozent-Hürde stand erst in der Nacht fest: Auch das BSW schafft es nicht in den Bundestag. Damit ist eine Neuauflage einer Koalition von Union und SPD wahrscheinlich.

Bleibt Gesundheitsminister Karl Lauterbach also im Amt? Fest steht: In der SPD gibt es personelle Konsequenzen. Noch-Kanzler Olaf Scholz hatte am Sonntagabend seinen Rückzug von der Parteispitze angekündigt – und den Weg für Co-Parteivorsitzenden Lars Klingbeil frei gemacht. Er wird der neue starke Mann der Sozialdemokraten, soll zusätzlich Fraktionschef werden.

Lauterbach konnte unterdessen das Direktmandat in seinem Wahlkreis erringen. Er hat im Wahlkreis Leverkusen – Köln IV die meisten Stimmen geholt und zieht erneut in den Bundestag ein. Nach Angaben des Bundeswahlleiters entfielen auf ihn 32,7 Prozent der Erststimmen. Der SPD-Gesundheitsexperte sitzt seit 2005 als direkt gewählter Abgeordneter im Bundestag.

Die „Berliner Morgenpost“ attestierte Lauterbach am Montag „gute Chancen auf Weiterbeschäftigung“. In Teilen der Bevölkerung und bei manchen Akteuren der Gesundheitsbranche sei Lauterbach zwar umstritten, „ihm wird jedoch angerechnet, dass er sich um eine Modernisierung des Gesundheitswesens bemüht“. Das sei ein Job, in dem man sich selten Freunde mache, und der somit wenig Begehrlichkeiten wecke. „Das könnte Lauterbachs Vorteil sein.“

Bei der Wahl setzte sich auch Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn in seiner Heimat klar durch. Er holte in seinem Wahlkreis im Münsterland mit Abstand die meisten Stimmen. Er zieht damit ebenfalls per Direktmandat ins Parlament ein, Spahn erreichte im Wahlkreis Steinfurt I/Borken I 41,8 Prozent der Erststimmen.

Eine Niederlage gegen die AFD in seinem Wahlkreis Magdeburg/Schönebeck musste hingegen der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Tino Sorge, einstecken. Sorge wird allerdings weiter Bundespolitik direkt gestalten: Er gelangte über seinen Listenplatz 4 der Christdemokraten in Sachsen-Anhalt wieder in den Bundestag.