Plötzlich verschwunden: Verlagerung von Oberkieferimplantaten

Im Oberkiefer ist die Knochenstruktur oft dünn und die Dichte gering. Dies begünstigt die Verlagerung von Implantaten in benachbarte Strukturen wie die Kieferhöhle oder Nasenhöhle – eine aktuelle Fallsammlung aus Deutschland.

Die Verschiebung von Implantaten ist eine seltene, aber potenziell schwerwiegende Komplikation der Implantatversorgung.

Die Fallserie dokumentiert drei Szenarien von Implantatverschiebungen und hebt dabei die Bedeutung präoperativer Bildgebung hervor (aussagekräftige Befundbilder in der Originalarbeit).

Fall 1

Ein 82-jähriger Mann wird aufgrund eines verlagerten Implantats in der rechten Kieferhöhle überwiesen. Vier Monate zuvor war dieses Implantat nach einer Sinusbodenelevation (Sinuslift) eingesetzt worden. Eine Kontrollröntgenaufnahme zeigte, dass das Implantat korrekt platziert war. Während eines zweiten Eingriffs wandert das Implantat jedoch in die Kieferhöhle. Die Entfernung erfolgt unter lokaler Anästhesie mit einer minimalen Knochenöffnung und endoskopischer Unterstützung. Der Patient erholt sich problemlos und entscheidet sich gegen weitere Implantationen.

Fall 2

Ein 70-jähriger Patient mit einer 25-jährigen Geschichte als Raucher erleidet eine Implantatverschiebung in die Nasenhöhle während eines zweiten chirurgischen Eingriffs sechs Monate nach der ersten Implantation. Eine sofort durchgeführte Computertomografie zeigt die genaue Position des Implantats. Eine endoskopische Entfernung unter Vollnarkose verläuft allerdings erfolglos und das Implantat kann in der postoperativen Bildgebung nicht mehr lokalisiert werden. Vermutlich hat der Patient das Implantat zwischenzeitlich verschluckt. Der Patient wird nach einer Antibiotikabehandlung und Schmerztherapie entlassen.

Fall 3

Ein 53-jähriger, komplett zahnloser Mann mit Angststörungen und starker Raucher entscheidet sich für eine „All-on-6“-Rehabilitation. Die präoperative Bildgebung zeigt ausgeprägte Pneumatisierung der Kieferhöhlen und starken Knochenabbau. Während eines zweiten Eingriffs wandert ein Implantat in die linke Kieferhöhle. Aufgrund der Verzögerung bis zur Operation wird das Implantat letztlich verschluckt und im Verdauungstrakt lokalisiert. Der Patient erhält eine antibiotische Behandlung und erholt sich ohne weitere Komplikationen.

Bedeutung für die Praxis

Die Verschiebung ergo die Verlagerung von Implantaten sei eine seltene, aber potenziell schwerwiegende Komplikation, schreiben die Autoren dieser Fallebrichtsammlung weiter. Alle drei Fälle betrafen Implantate, die während eines zweiten chirurgischen Eingriffs, etwa vier bis sechs Monate nach der ersten Implantation, verlagert wurden. Dies bestätige frühere Studien, die zeigten, dass Implantatverschiebungen häufiger postoperativ auftreten würden. Hauptursachen seien mangelnde Primärstabilität, ungünstige Knochenverhältnisse, periimplantäre Infektionen oder unsachgemäße chirurgische Techniken, so die Einschätzung der Autoren.

Die präoperative Bildgebung, idealerweise mit CBCT oder CT, sei entscheidend, um die genaue Position des Implantats zu bestimmen und die am wenigsten invasive Entfernungsmethode zu wählen. Intraorale oder transnasale endoskopische Eingriffe seien mittlerweile bewährte Verfahren, könnten jedoch nicht immer eingesetzt werden. Fall 1 demonstriere, wie eine schnelle Diagnose und ein minimal-invasiver Ansatz die besten Ergebnisse erzielen könne. Die Verzögerungen in den Fällen 2 und 3 führten hingegen zu weiteren Komplikationen wie weiterer Implantatmigration und in der Folge zu einem erhöhten Eingriffsaufwand.

„Obgleich Implantatverschiebungen selten sind, erfordern sie eine schnelle und präzise chirurgische Intervention, um Patientenkomfort und -sicherheit zu gewährleisten“, erklären die Autoren zum Abschluss. Die sofortige präoperative 3D-Bildgebung spiele dabei eine Schlüsselrolle, um Komplikationen wie Infektionen, Gewebeschäden oder weitere chirurgische Eingriffe zu vermeiden.

 

Originalpublikation: Bär A-K et al., Displacement of maxillary dental implants: a case series on various scenarios. BMC Oral Health 2024; 24: 1380

KI ermittelt, welche Patienten am meisten von einer Therapie profitieren werden

Ob und wie können Krebspatienten von einer Therapie profitieren, die in einer klinischen Studie getestet wird? Antworten auf diese Frage hat ein US-Forschungsteam nun mithilfe einer neuen KI-Anwendung, dem „TrialTranslator“, gesucht – und wohl auch gefunden.

Wie die Emory University in Atlanta (US-Bundesstaat Georgia) mitteilt, ist der auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende „TrialTranslator“ in der Lage, die Ergebnisse von randomisierten kontrollierten klinischen Studien (RCTs) auf reale Patientengruppen zu „übersetzen“. Dadurch sei es möglich, den zu erwartenden Nutzen neuer Therapien für Patienten abzuschätzen und fundierte Behandlungsentscheidungen zu treffen. Die Arbeit zeige das enorme Potenzial, das in der Nutzung von Künstlicher Intelligenz und Maschinellem Lernen stecke, um „die Macht der reichhaltigen, aber komplexen realen Daten zu nutzen und die Präzisionsmedizin bestmöglich voranzutreiben“.

„Wir hoffen, dass diese KI-Plattform Ärzten und Patienten dabei helfen wird, zu entscheiden, ob die Ergebnisse einer klinischen Studie auf einzelne Patienten übertragbar sind“, wird Studienleiter Ravi B. Parikh, Professor für Hämatologie und Onkologie an der Emory University, zitiert. Zudem könne die Anwendung helfen, Patienten-Untergruppen zu identifizieren, bei denen neue Therapien nicht wirken, und so vielleicht neue klinische Studien für diese Gruppen anregen. Die Arbeit von Parikh und Kollegen wurde nun im Magazin „Nature Medicine“ veröffentlicht.

Problem: begrenzte Verallgemeinerbarkeit von Studienergebnissen
Ein großes Problem von randomisierten kontrollierten klinischen Studien zur Bewertung von Krebsmedikamenten ist nach Ansicht des Onkologen deren begrenzte Verallgemeinerbarkeit. Auch sorgfältig konzipierte Studien könnten nicht alle realen Patienten mit einer bestimmten Krebsart repräsentieren. Selbst wenn eine klinische Studie zeige, dass eine neue Behandlungsstrategie bessere Ergebnisse erzielt als die Standardbehandlung, „gibt es viele Patienten, bei denen die neue Behandlung nicht funktioniert“, so Parikh.

Methodik: KI vs. Standard bei NSCL, Brust-, Prostata- und Darmkrebs

Abhilfe soll nun der „TrialTranslator“ schaffen: Das System „zur systematischen Bewertung der Verallgemeinerbarkeit von RCTs für onkologische Therapien“ nutzt in einem ersten Schritt seine Intelligenz zur Risikostratifizierung von Krebspatienten. Anhand der so gewonnenen prognostischen Daten simuliert es dann wie es diesen Patienten in bereits bekannten (und komplett ausgewerteten) Studien ergangen wäre. In ihrer Arbeit haben Parikh und Kollegen das KI-System auf insgesamt 11 wegweisende RCTs angewendet, in denen Krebstherapien untersucht worden waren, die inzwischen als Standardtherapien für die vier häufigsten fortgeschrittenen soliden Malignome gelten: für das fortgeschrittene nichtkleinzellige Lungenkarzinom (NSCL) und für metastasierenden Brust-, Prostata- und Darmkrebs. Grundlage der Berechnungen war eine landesweite US-Datenbank mit elektronischen Gesundheitsdaten aus etwa 280 Kliniken.

Ergebnis: reale Hochrisiko-Patienten profitieren weniger

Dabei zeigte sich, dass Krebspatienten mit einem niedrigem und mittlerem Risiko (basierend auf KI generierten Prognose-Merkmalen) ähnliche Überlebenszeiten und Überlebensvorteile aufweisen wie in den Studien beobachtet worden war. Bei Patienten mit Hochrisiko-Krebsphänotypen fielen die Überlebenszeiten und behandlungsbedingten Vorteile jedoch deutlich geringer aus als in den Studien. Dies zeige, heißt es weiter, dass „Patienten in der realen Welt wahrscheinlich heterogenere Prognosen haben als Teilnehmer an randomisierten kontrollierten Studien.“

Fazit & Ausblick: „Flut von KI-basierten Biomarkern“

Als Konsequenz empfehlen Parikh und Kollegen, dass prospektive Studien „anspruchsvollere Methoden zur Bewertung der Prognose der Patienten bei Studienbeginn in Betracht ziehen sollten, anstatt sich ausschließlich auf strenge Zulassungskriterien zu verlassen“. Gemäß den Empfehlungen der American Society of Clinical Oncology sollten Anstrengungen unternommen werden, um Hochrisiko-Untergruppen in RCTs besser zu berücksichtigen.

Zur zukünftigen Rolle von Künstlicher Intelligenz in Studien wird Studienleiter Parikh wie folgt zitiert: „Bald wird es bei entsprechender Aufsicht und Evidenz eine zunehmende Flut von KI-basierten Biomarkern geben, die Pathologie-, Radiologie- oder elektronische Gesundheitsdaten analysieren können, um vorherzusagen, ob Patienten auf bestimmte Therapien ansprechen oder nicht, um Krebserkrankungen früher zu diagnostizieren oder um bessere Prognosen für unsere Patienten zu erreichen.“

09.01.2025, 13:50, Autor/-in: ap

Studie aus den USA: Was gegen Schmerzen nach Weisheitszahn-Entfernung wirklich hilft

Nicht-opioide Schmerzmittel lindern postoperative Schmerzen nach einer Weisheitszahn-Entfernungen effektiver als Opioide.

Eine Kombination aus Paracetamol und Ibuprofen lindert die Schmerzen nach einer Weisheitszahnentfernung besser als Opioide. Dies geht aus einer Studie der Rutgers Health University hervor. Die Studie mit mehr als 1.800 Patienten ergab, dass diejenigen, die eine Kombination aus Ibuprofen und Paracetamol erhielten, weniger Schmerzen hatten, besser schliefen und zufriedener waren als diejenigen, die das Opioid Hydrocodon mit Paracetamol erhielten.

Um die Schmerzlinderung durch Opioide mit der durch Nicht-Opioide zu vergleichen, führten die Forschenden eine randomisierte Studie an 1.800 Patienten an fünf klinischen Standorten durch, die sich einer chirurgischen Entfernung durchgebrochener Weisheitszähne unterziehen mussten. Dieser Eingriff kann postoperativ mäßige bis starke Schmerzen verursachen. Die Hälfte der Patienten erhielt Hydrocodon mit Paracetamol. Die andere Hälfte erhielt eine Kombination aus Paracetamol und Ibuprofen. Die Patienten bewerteten in der Woche nach dem Eingriff ihr Schmerzempfinden und andere Ergebnisse, wie zum Beispiel die Schlafqualität.

Nicht-Opioide: Mehr Sicherheit und effektivere Schmerzlinderung

Bei den Patienten, die die rezeptfreie Kombination erhielten, war die Wahrscheinlichkeit, dass sie zusätzliche Schmerzmittel benötigten, nur halb so hoch wie bei den Patienten, die Opioide erhielten. Sie berichteten auch über eine höhere Gesamtzufriedenheit mit ihrer Schmerzbehandlung. Die in der Fachzeitschrift The Journal of American Dental Association veröffentlichten Ergebnisse zeigten, dass die Kombination aus nicht-opioiden Medikamenten während der Schmerzspitze in den zwei Tagen nach dem Eingriff eine bessere Schmerzlinderung bot. Patienten, die die Nicht-Opioid-Medikamente einnahmen, berichteten außerdem über eine bessere Schlafqualität in der ersten Nacht und eine geringere Beeinträchtigung der täglichen Aktivitäten während der Genesung.

Opioidverschreibungen in den USA

Zahnärztinnen und Zahnärzte, die in den USA zu den landesweit führenden Verordnern von Opioiden gehören, stellten im Jahr 2022 mehr als 8,9 Millionen Opioid-Verordnungen aus. Für viele junge Erwachsene sind zahnärztliche Eingriffe wie die Extraktion von Weisheitszähnen der erste Kontakt mit Opioid-Medikamenten.

„Es gibt Studien, die zeigen, dass bei jungen Menschen, die mit Opioiden in Berührung kommen, die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sie sie irgendwann wieder einnehmen, und das kann dann zu einer Abhängigkeit führen“, sagte Studienleiterin Janine Fredericks-Younger und fügte hinzu, dass jedes Jahr mehr als 80.000 Amerikaner an einer Opioid-Überdosis sterben.

Die Studie sollte sie den realen Einsatz von Medikamenten widerspiegeln und nicht die streng kontrollierten Bedingungen vieler kleinerer Schmerzstudien. „Wir untersuchten die Wirksamkeit – also wie es im wirklichen Leben wirkt – und berücksichtigten dabei, was den Menschen wirklich wichtig ist“, sagte Studienautorin Cecile Feldman und bezog sich dabei auf die Schlafqualität und die Fähigkeit, an den Arbeitsplatz zurückzukehren, die im Mittelpunkt der Studie standen.

Die Ergebnisse stehen im Einklang mit den jüngsten Empfehlungen der American Dental Association, Opioide als erste Wahl bei der Schmerzbehandlung zu vermeiden. Feldman sagte, sie hoffe, dass diese Empfehlungen die Verschreibungspraxis ändern werden. „Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass es keinen Grund gibt, Opioide zu verschreiben, es sei denn, es liegen besondere Situationen vor, zum Beispiel medizinische Bedingungen, die die Verwendung von Ibuprofen oder Paracetamol verhindern.“

Die Mitglieder des Forschungsteams hoffen, ihre Arbeit auf andere zahnärztliche Verfahren und Schmerzszenarien ausweiten zu können. Andere Forschende an der Universität testen Cannabinoide zur Behandlung von Zahnschmerzen.

Die Studie zur Reduzierung von Opioid-Analgetika wurde vom National Institute of Dental and Craniofacial Research der National Institutes of Health finanziert.

Feldman CA, Fredericks-Younger J, Desjardins PJ et al. Nonopioid vs opioid analgesics after impacted third-molar extractions: The Opioid Analgesic Reduction Study randomized clinical trial. J Am Dent Assoc. 2025 Jan 4:S0002-8177(24)00639-1. doi: 10.1016/j.adaj.2024.10.014. Epub ahead of print. PMID: 39755971.

Das am häufigsten mutierte Tumor-Gen ist entschlüsselt

Forschende haben Mutationen des Tumorsuppressor-Gens TP53 umfassend charakterisiert. Damit könnte in Zukunft eine präzisere Bewertung möglich sein, ob eine vererbte Mutation das Krebsrisiko erhöht oder harmlos ist.

Ein Team der Philipps-Universität Marburg hat umfassende Erkenntnisse über das TP53-Tumorsuppressor-Gen gewonnen, das als das am häufigsten mutierte Gen bei Krebserkrankungen gilt. Erstmals wurde das nahezu vollständige Spektrum der Mutationen dieses Gens anhand von Daten von mehr als 100.000 Patienten systematisch analysiert. Mithilfe von CRISPR-Technologie konnten die Forschenden Auswirkungen von mehr als 9.000 Mutationen im TP53-Gen auf die Fitness von Tumorzellen detailliert charakterisieren.

TP53-Genschützt Zellen eigentlich vor unkontrolliertem Wachstum

Das TP53-Gen ist ein sogenanntes Tumorsuppressorgen, das Zellen vor unkontrolliertem Wachstum schützt und somit die Entstehung von Krebs verhindert. Mutationen in diesem Gen führen bei etwa der Hälfte aller Krebspatienten zu einem Verlust dieser Schutzfunktion. Werden solche Mutationen vererbt, können sie zudem das Risiko für Tumorerkrankungen im Laufe des Lebens erheblich erhöhen. Doch die Vielfalt an TP53-Mutationen – über 2.000 Varianten sind bekannt – hat bisher eine gezielte Nutzung in der klinischen Praxis erschwert. „Die Ergebnisse unserer Studie bieten nun eine solide Grundlage, um die klinische Relevanz jeder einzelnen Mutation besser einzuordnen“, erläutert die Erstautorin der Studie, Dr. Julianne Funk.

„Unsere Arbeit ermöglicht eine präzisere Bewertung, ob eine vererbte Mutation das Krebsrisiko erhöht oder harmlos ist. Das ist ein entscheidender Fortschritt für die humangenetische Beratung“, erklärt Institutsleiter Prof. Dr. Thorsten Stiewe. Darüber hinaus konnten therapeutisch relevante Mutationen identifiziert werden, die das Ansprechen auf Chemotherapie, Bestrahlung oder moderne molekulare Therapeutika beeinflussen.

Mutationen wurden erstmals direkt im Erbgut der Zellen erzeugt

Die Studie zeichnet sich durch eine innovative Methodik aus: Statt Mutationen künstlich zu überexprimieren, wurden diese erstmals direkt im Erbgut der Zellen erzeugt. „Durch den Einsatz der CRISPR-Technologie konnten wir das komplexe Zusammenspiel zwischen Mutationen und ihrer Funktion im natürlichen Zellkontext analysieren“, erläutert Autorin Dr. Maria Klimovich.

Gefördert wurden die Arbeiten durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, das Deutsche Zentrum für Lungenforschung (DZL) und den LOEWE-Schwerpunkt iCANx.

Funk, J.S., Klimovich, M., Drangenstein, D. et al. Deep CRISPR mutagenesis characterizes the functional diversity of TP53 mutations. Nat Genet (2025). doi.org/10.1038/s41588-024-02039-4

„Diabetes und Parodontitis“

Erstmals ist nach den Regularien der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften) eine S2k-Leitlinie zu dem Thema ,,Diabetes und Parodontitis“ entwickelt worden. Federführend durch die DG Paro, die DDC sowie die DGZMK wurde in Zusammenarbeit mit elf weiteren beteiligten Fachgesellschaften und Institutionen eine breit konsentierte Orientierungshilfe erarbeitet.

Die hohe Prävalenz und Inzidenz von Diabetes mellitus in Deutschland verlangen verstärkte Bemühungen, um die Versorgung von Menschen mit Diabetes mellitus zu optimieren. Gleichzeitig leiden Diabetiker überzufällig häufig an einer Entzündung des Zahnhalteapparates, der Parodontitis, einer anderen hochprävalenten Volkskrankheit. Beide Erkrankungen stehen in einer bidirektionalen Beziehung zueinander und beeinflussen sich wechselseitig in Entstehung, Progression und Therapie. Ziel dieser Leitlinie ist es, die an der Prävention, Früherkennung, Diagnostik und Therapie bei der Erkrankung beteiligten Fachdisziplinen so wie die betroffenen Patienten über diese Zusammenhänge aufzuklären und damit die Qualität der Versorgung zu verbessern. Diese Leitlinie richtet sich an Zahnärzte, insbesondere Parodontologen, Implantologen und Fachärzte für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie Arzte aller beteiligten Fachrichtungen, insbesondere Diabetologen, Ernährungsmediziner, Fachärzte für innere Medizin, Fachärzte für Endokrinologie und dient zur Information aller Ärzte aller weiteren Fachrichtungen. Weitere Adressaten sind zahnärztliches und ärztliches Fach- und Pflegepersonal. Diese Leitlinie dient zur Information für Allgemeinmediziner und Hausärzte. Das zahnärztliche Team sollte eine Rolle bei Screening/Erkennung eines erhöhten Diabetesrisikos und der Identifizierung unerkannter Diabetesfälle spielen, Arzte sollten über parodontale Erkrankungen und ihre Implikationen für die Blutzuckerkontrolle und Komplikationen bei Menschen mit Diabetes informiert sein. Diese Leitlinie gibt diesbezügliche konsensbasierte Empfehlungen für das ärztliche und zahnärztliche Team sowie für Patienten mit Diabetes und / oder Parodontitis.
www.dgzmk.de

Kariesbehandlung mit Silberdiaminfluorid

In einem aktuellen Cochrane Review wurde die Wirkung von Silberdiaminfluorid zur Vorbeugung und Behandlung von Karies bei Milchzähnen und bleibenden Zähnen untersucht.

In einem neuen Cochrane Review wurde die Wirkung von Silberdiaminfluorid (SDF) zur Vorbeugung und Behandlung von Karies bei Milchzähnen und bleibenden Zähnen (Koronal- und Wurzelkaries) untersucht und mit anderen Behandlungen, einem Placebo sowie einer nicht-Behandlung verglichen. Die Evidenz für SDF wird von den Forschenden als sehr gering eingestuft.

Für das Review wurden klinische Studien bis Juni 2023 ausgewertet. Berücksichtigt wurden ausschließlich randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) mit Parallelgruppen- oder Split-Mouth-Design bei Kindern und Erwachsenen (mit oder ohne kariöse Läsionen), in denen SDF mit einem Placebo oder einer nicht-Behandlung verglichen wurde. Insgesamt wurden 29 RCTs (13.036 Teilnehmer; 12.020 Kinder, 1.016 ältere Erwachsene) in die Datenerhebung einbezogen.

SDF kann neue Wurzelkaries verhindern

14 Studien mit insgesamt 2.695 Kindern und 905 Erwachsenen verglichen SDF mit einem Placebo oder nicht-Behandlung. Die Ergebnisse zeigen, dass SDF neue Kariesläsionen im Milchgebiss und an bleibenden Zähnen verhindern (unsichere Evidenz) und neuer Wurzelkaries vorbeugen kann (mittlere Evidenz). Ein Vergleich von SDF mit Fluoridlack wurde in acht Studien mit insgesamt 2.868 Kindern und 223 Erwachsenen vorgenommen. Im Milchgebiss zeigte sich ein geringer bis kein Unterschied bei der Kariesprävention (Evidenz gering) – im bleibenden Gebiss war die Evidenz sehr unsicher.

Bei dem Vergleich von SDF gegenüber Versiegelungen und Harzinfiltration (2 Studien, 343 Kinder) konnte kein Fazit gezogen werden, weil die Evidenz zu gering war. Auch bei dem Vergleich von SDF versus atraumatische restaurative Behandlung (ART) mit Glasionomerzement oder GI-Material (4 Studien, 610 Kinder) konnte kein Material als besser in Bezug auf Kariesprävention oder -behandlung herausgearbeitet werden, da die Evidenz nicht ausreichend war.

Sehr geringe Beweissicherheit in allen Studien

Allen Studien gemein war ein hohes Verzerrungsrisiko, in manchen Studien waren die Stichprobengrößen zu klein, um genaue Ergebnisse zu liefern. Unterschiedliche Anwendungsintervalle beziehungsweise die Häufigkeit der Anwendung konnten nicht abschließend bewertet werden, weil in allen Studien eine sehr geringe Beweissicherheit vorlag. Über Verfärbungen als unerwünschte Wirkung lagen nur sehr wenige Berichte vor.

„Im Milchgebiss ist nicht eindeutig geklärt, ob SDF im Vergleich zu Placebo oder keiner Behandlung die Entstehung neuer Karies oder das Fortschreiten bestehender Karies verhindert, aber sie könnte im Vergleich zu Placebo oder keiner Behandlung einen Vorteil bei der Verhinderung von Karies bieten„, schlossfolgern die Autoren. “Im Vergleich zu Placebo oder keiner Behandlung trägt SDF wahrscheinlich auch zur Verhinderung neuer Wurzelkaries bei. Allerdings ist die Evidenz für andere Kariesergebnisse in diesem Gebiss und für alle Kariesergebnisse für koronale Oberflächen des bleibenden Gebisses unsicher.“ [Worthington et al., 2024].

Worthington HV, Lewis SR, Glenny A-M, Huang SS, Innes NPT, O’Malley L, Riley P, Walsh T, Wong MC, Clarkson JE, Veitz-Keenan A. Topical silver diamine fluoride (SDF) for preventing and managing dental caries in children and adults. Cochrane Database of Systematic Reviews 2024, Issue 11. Art. No.: CD012718. DOI: 10.1002/14651858.CD012718.pub2. Accessed 21 November 2024.

Bewegung kann das Leben um 5 Jahre verlängern!

Australische Studie zum Effekt körperlicher Betätigung

Das aktivste Viertel der Bevölkerung hat ein um 73 Prozent geringeres Sterberisiko als das am wenigsten aktive Viertel. Das zeigt eine Studie unter der Leitung der Griffith University in Australien.

Es ist seit Langem bekannt, dass körperliche Betätigung sich positiv auf die Gesundheit auswirkt. Allerdings gibt es unterschiedliche Schätzungen darüber, wie groß der Nutzen eines bestimmten Maß an Betätigung für den Einzelnen und für die Bevölkerung sein kann.

Ein Spaziergang bringt Couchpotatoes 6 Stunden Lebenszeit

Im Unterschied zu früheren Studien, die in erster Linie auf Umfragen basierten, verwendeten die Forschenden für ihre aktuelle Arbeit Gesundheitsmessdaten aus den USA (Bewegungs- und Sterbedaten des „National Centre for Health Statistics“ und der „2003-2006 National Health and Nutritional Examination Survey“), um ein genaues Bild von dem körperlichen Aktivitätsniveau der Bevölkerung zu erhalten.

Im Ergebnis stellten sie einen etwa doppelt so großen Nutzen fest wie in früheren Schätzungen. So könnten Personen über 40 Jahre ihr Leben um fünf Jahre verlängern, wären sie so aktiv wie die oberen 25 Prozent der Bevölkerung. Für dieses am wenigsten aktive Viertel könnte ein einziger einstündiger Spaziergang potenziell einen Vorteil von etwa sechs zusätzlichen Lebensstunden bringen.

Abhängen ist so schädlich wie Rauchen

Diese Kohorte habe das größte Potenzial für gesundheitliche Verbesserungen, sagte Studienleiter Prof. Lennert Veerman. „Wenn Sie bereits sehr aktiv sind oder zu diesem oberen Viertel gehören, macht eine zusätzliche Stunde Spaziergang möglicherweise keinen großen Unterschied, da Sie Ihren Nutzen in gewissem Sinne bereits ‚maximiert‘ haben.“

„Wenn es etwas gibt, was man tun kann, um sein Sterberisiko mehr als zu halbieren, dann ist körperliche Aktivität enorm wirkungsvoll“, sagte er. Darüber hinaus könnte ein aktiverer Lebensstil auch vor Herzkrankheiten, Schlaganfällen, bestimmten Krebsarten und anderen chronischen Krankheiten schützen.

Das Forschungsteam vermutet, dass ein geringes Maß an körperlicher Aktivität sogar mit den negativen Auswirkungen des Rauchens mithalten kann. Andere Forschungsergebnisse haben ergeben, dass jede Zigarette das Leben eines Rauchers um 11 Minuten verkürzen kann.

„Wenn wir mehr in die Förderung körperlicher Aktivität investieren und Lebensumgebungen schaffen, die diese fördern, wie zum Beispiel fußgänger- oder fahrradfreundliche Viertel und bequeme, erschwingliche öffentliche Verkehrsmittel, könnten wir nicht nur die Lebenserwartung erhöhen, sondern auch den Druck auf unsere Gesundheitssysteme und die Umwelt verringern.“

Veerman L, Tarp J, Wijaya R, et al Physical activity and life expectancy: a life-table analysis British Journal of Sports Medicine Published Online First: 14 November 2024. doi: 10.1136/bjsports-2024-108125

Lebensstil bestimmt orales Mikrobiom

Eine in Nepal durchgeführte Studie zeigt, dass das orale Mikrobiom deutlich vom Lebensstil und der Ernährung geprägt wird.

Eine aktuelle Preprint-Studie unter der Leitung von Forschenden der Penn State University (USA) zeigt, dass der Lebensstil maßgeblich die Zusammensetzung des oralen Mikrobioms beeinflusst. Das internationale Team untersuchte, wie sich das orale Mikrobiom in einer Reihe von Subsistenzstrategien unterscheidet – von nomadischen Jägern und Sammlern über Bauern bis hin zu industrialisierten Gruppen. Neben dem Lebensstil zeigten auch bestimmte Lebensstilfaktoren wie Rauchen deutlich Einflüsse auf das Mikrobiom.

Ein gesundes orales Mikrobiom spielt eine wichtige Rolle bei der Verdauung von Nahrungsmitteln, der Unterstützung des Immunsystems und dem Schutz vor eindringenden Krankheitserregern, während ein ungesundes orales Mikrobiom mit einer Vielzahl von Krankheiten beim Menschen in Verbindung gebracht wurde.

Für die Studie wurde das orale Mikrobiom von 63 Nepalesin, die ein breites Spektrum von Subsistenzstrategien (die Art und Weise, wie lebensnotwendigen Güter und Nahrung beschafft werden) aufwiesen. Dazu gehörten Jäger und Sammler, die nicht an einem festen Ort leben; Subsistenzbauern, die sich erst vor Kurzem niedergelassen und in den vergangenen 50 Jahren mit der Landwirtschaft begonnen haben; Landwirte, die seit mehreren Jahrhunderten auf die Landwirtschaft angewiesen sind; aus Nepal in die USA ausgewanderte Personen sowie eine Vergleichsgruppe von Personen, die in den USA geboren sind. Neben der Ernährung wurden auch Bildung, medizinische Praktiken und andere Verhaltensweisen wie Rauchen berücksichtigt.

Keine signifikanten Unterschiede in Alpha-Diversität

Die Forschenden sequenzierten die DNA der Mikroben in Speichelproben, um die spezifischen Bakterienarten im oralen Mikrobiom jedes Individuums zu bestimmen. Sie fanden heraus, dass die Zusammensetzung der Arten innerhalb des oralen Mikrobioms tendenziell dem Gradienten der Subsistenzstrategien folgte, wobei einige bestimmte Arten bei den Sammlern und eine Art bei den Industriellen stärker ausgeprägt waren, was darauf hindeutet, dass der Lebensstil tatsächlich das orale Mikrobiom beeinflusst. Die Alpha-Diversität unterschied sich allerdings nicht signifikant.

Darüber hinaus wurde das Vorhandensein mehrerer Arten von Mikroben mit bestimmten Lebensstilfaktoren in Verbindung gebracht, darunter das Rauchen, die prominente Getreidesorte in der Ernährung eines Individuums – Gerste und Mais versus Reis und Weizen – und der Verzehr von Brennnesseln. Brennnessel wurde von den Sammlern in dieser Studie oft gekaut, ähnlich wie Menschen Kaugummi kauen würden. Zudem spielt Brennnessel eine wichtige Rolle in der nepalesischen Küche, Kultur und Medizin.

„Die relative Abundanz mehrerer einzelner Taxa, einschließlich Streptobacillus und einer nicht klassifizierten Gattung Porphyromonadaceae, spiegelt ebenfalls die Lebensweise wider. Schließlich identifizieren wir spezifische Lebensstilfaktoren, die mit der Zusammensetzung des Mikrobioms über den Gradienten der Lebensstile hinweg verbunden sind, einschließlich Rauchen und Getreidequellen“, fassen die Forschenden die Ergebnisse zusammen.

Ryu EP, Gautam Y, Proctor DM, Bhandari D, Tandukar S, Gupta M, Gautam GP, Relman DA, Shibl AA, Sherchand JB, Jha AR, Davenport ER. Nepali oral microbiomes reflect a gradient of lifestyles from traditional to industrialized. bioRxiv [Preprint]. 2024 Jul 3:2024.07.01.601557. doi: 10.1101/2024.07.01.601557. PMID: 39005279; PMCID: PMC11244963.

Keine Nation trinkt so viel Zucker wie die Deutschen

In keinem anderen großen westeuropäischen Land nehmen die Menschen so viel Zucker über gesüßte Getränke auf wie in Deutschland, teilt die Verbraucherorganisation foodwatch mit.

Dabei bezieht sich die Organisation auf Zahlen des Marktforschungsinstituts Euromonitor zu den zehn bevölkerungsreichsten westeuropäischen Ländern. „Demnach lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Zucker über Softdrinks hierzulande im Jahr 2023 bei durchschnittlich 23 Gramm pro Tag beziehungsweise etwa 8,5 Kilogramm pro Jahr – der höchste Wert in dem Ländervergleich“, so das Analyseergebnis von foodwatch.

86 Prozent der Kinder-Getränke sind überzuckert

Dabei kamen die Verbraucherschutzer außerdem zu dem Ergebnis, dass die Deutschen mehr Zucker über Getränke konsumieren als über Süßwaren: „Über Schokolade, Bonbons & Co. nahmen sie knapp 22 Gramm pro Tag beziehungsweise rund 7,9 Kilogramm pro Jahr auf.“

Höchste Zeit für eine „Limo-Steuer“

Die Verbraucherorganisation forderte erneut die Einführung einer „Limo-Steuer“ nach britischem Vorbild. Der Vergleich mit Großbritannien zeige den Erfolg der dort 2018 eingeführten Abgabe: War der Zuckerkonsum über Süßgetränke in den beiden Ländern vorher etwa gleich hoch, sank er in Großbritannien nach Angaben von foodwatch bereits durch die Ankündigung der Steuer drastisch und liegt nun ganze fünf Gramm pro Tag und Kopf unter dem deutschen Niveau.

Mit Künstlicher Intelligenz nach neuen Antibiotika suchen

Eine deutsch-französische Arbeitsgruppe aus drei Forschern entwickelt einen neuen KI-basierten Ansatz für die Suche nach neuen Antibiotika. Dafür erhalten sie jetzt insgesamt elf Millionen Euro Forschungsgeld.

Die Professoren Ivo Boneca (Institut Pasteur, Paris), Mark Brönstrup (Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Braunschweig, und Deutsches Zentrum für Infektionsforschung) und Christophe Zimmer (Universität Würzburg) erhalten gemeinsam einen der renommiertesten europäischen Forschungspreise, den mit elf Millionen Euro dotierten ERC Synergy Grant des Europäischen Forschungsrates (ERC). Das Trio verfolgt einen auf KI basierenden Ansatz, um die systematische Suche nach neuen Antibiotika deutlich effizienter zu machen.

Antibiotika mit neuen Wirkmechanismen gesucht

Antibiotikaresistenzen gehören zu den drängendsten Gesundheitsproblemen unserer Zeit. Um solchen Resistenzen entgegenzuwirken, braucht die Menschheit dringend neue Antibiotika – vor allem solche mit komplett neuartigen Wirkmechanismen.

Bei der Suche nach Antibiotika kommen heute groß angelegte Screening-Verfahren zum Einsatz. Damit lassen sich aus einer Vielzahl potenzieller Wirkstoffe relativ schnell Verbindungen identifizieren, die das Bakterienwachstum beeinträchtigen. „Doch die üblichen Verfahren können nicht vorhersagen, wo genau die Wirkstoffe die Bakterien angreifen und mit welchen Mechanismen“, erklärt Brönstrup. Dafür seien bislang weitere, oft sehr zeitaufwändige Arbeitsschritte nötig.

Die Kooperationspartner wollen deshalb ein weitgehend neues Verfahren für die systematische Antibiotika-Suche zu entwickeln. Es soll neue Antibiotika-Kandidaten identifizieren und gleichzeitig Informationen über deren Bioaktivität und Wirkmechanismen liefern.

Sieben wichtige Krankheitserreger im Fokus

Zunächst will das Team insgesamt sieben Bakterienspezies, darunter gefährliche Krankheitserreger, mit modernsten Methoden analysieren, um ihre zellulären und molekularen Merkmale zu bestimmen: Bacillus subtilis, Escherichia coli, Helicobacter pylori, Mycobacterium abscessus, Pseudomonas aeruginosa, Staphylococcus aureus und Yersinia pseudotuberculosis. Im Ergebnis sollen Datensätze in noch nie dagewesenem Umfang generiert werden, die detaillierte Informationen über diese Bakterien und deren genetische Mutanten enthalten.

Deep-Learning-Analysen sollen dann dafür sorgen, dass aus diesem Datenschatz Angriffsziele für Antibiotika mit neuartigen Wirkmechanismen aufgedeckt werden. „Mit diesem Ansatz werden wir synthetische Molekülbibliotheken und Naturstoffe vielleicht sogar aus komplexen Mischungen zielgenau daraufhin untersuchen, ob sie potenzielle neue antibiotische Wirkstoffe enthalten und um ihre molekularen Mechanismen rechnerisch vorherzusagen“, sagt Zimmer.

Projektdauer beträgt sechs Jahre

Das ERC-Projekt „Deep learning analysis of imaging and metabolomic data to accelerate antibiotic discovery against antimicrobial resistance (AI4AMR)” startet 2025 und läuft sechs Jahre.